HAMLET

von William Shakespeare

Was wäre, wenn der Vater von Hamlet kein Opfer des bösen Onkels, sondern ein rechter Diktator und Faschist wäre? Was wäre, wenn die Welt, die nach seinem Tod entstanden ist, eine kapitalistische Demokratie mit schwulen Klubs und Pressefreiheit wäre? Hamlet stimmt vollkommen mit der politischen Meinungen seines Vaters überein und rächt sich an allen, die seinen Vater verraten haben. Die ganze Familie und alle Ex-Mitarbeiter verleugnen jegliche Verbrechen des alten Systems und genießen stattdessen die Vorteile der Marktwirtschaft. Aber Hamlet weiß, das sie Blut an den Händen haben und beginnt, sie nacheinander zu töten (psychisch und letztlich auch physisch). Eine Tragödie eines Menschen zwischen zwei politischen Systemen, besessen von der Rache an den Menschen, die er liebt. Inspiriert von den realen historischen Situationen in den Ländern, in denen Diktaturen sich in Demokratien verwandelt haben und von der neuen konservativen, populistischen und xenophobischen Welle in Europa, die Schritt für Schritt in die Richtung des modernen, besser entwickelten Faschismus marschiert.


Regie: Krzysztof Minkowski, Dramaturgie: Wojtek Zrałek – Kossakowski, Ausstattung: Konrad Schaller, Video: Aleksander Trafas, Schauspiel: Gabriela Oberbek, Katarzyna Tlałka, Piotr Franasowicz, Krzysztof Górecki, Antoni Paradowski, Piotr Pilitowski, Ryszard Starosta


»Minkowskis “Hamlet” ist ein wenig wie Ophelias Schrei, der hoch über die Zuschauerreihen schwebt, um dann in einer Nichtexistenz zu verschwinden, sich auszuruhen in einer Stille, die zur tiefsten Reflektion zwingt« (Teatr dla Was, 25.04.2014)


Premiere am 15 März 2014 in Teatr Ludowy in Krakau