Sparwasser

von Jörg Menke-Peitzmeyer

Jürgen Sparwasser, legendärer Stürmer des 1. FC Magdeburg – wer kennt ihn nicht? Als der zehnjährige Matse das berühmt-berüchtigte WM-Spiel zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR im Sommer 1974 auf dem Farbfernseher seines Opas sieht, kapiert der Junge aus der westdeutschen Provinz so einiges nicht: Wer sind diese Leute der anderen Mannschaft? Ist Sparwasser nicht ein ulkiger Name? Warum gibt es überhaupt zwei Deutschlands und wo liegt das andere? Und wieso zum Teufel jubelt der Opa, als dieser Jürgen Sparwasser aus Magdeburg auch noch das Siegtor für die DDR schießt? Ist der etwa für die »Kommunisten«, gegen die Matses Vater immer so eintönig wettert? Zwar wird am Ende dieses Fußballsommers die Bundesrepublik Weltmeister, doch das Spiel gegen die »Zone« wird zum symbolischen Moment einer möglichen Annäherung. Matse jedenfalls will danach unbedingt sein neues Idol Sparwasser treffen und nimmt dabei allerlei Hürden in Kauf, um irgendwie nach »drüben« zu kommen …Jörg Menke-Peitzmeyer, der 2020 das Amt des Magdeburger Stadtschreibers bekleidete, hat ein witziges Roadmovie für die ganze Familie geschrieben, das nicht nur Fußballfans begeistern wird.


Regie: Krzysztof Minkowski, Bühne/Kostüme: Konrad Schaller, Musik: Micha Kaplan, Dramaturgie: Caroline Rohmer, Darstellung: Undine Schmiedl, Isabel Will, Frederik F. Günther, Philip Heimke

 

»Regisseur Kryzsztof Minkowski, der dem Publikum in Magdeburg mit seinen Inszenierungen »Urfaust«, »Pünktchen und Anton« sowie »Die Pest« bereits bekannt ist, lässt die Geschichte von »Sparwasser« von vier Schauspieler in fliegendem Rollenwechsel erzählen. Es handelt sich dabei um einen durchaus ironischen Rückblick der Hauptfigur Matse auf eine Kindheit während des Kalten Kriegs. Der titelgebende Fußballer des 1. FC Magdeburg fungiert dabei in erster Linie als Chiffre für die Energie und den Mut, Träume umzusetzen. Ausstatter Konrad Schaller gestaltet den Raum entsprechend als Showbühne, die an die Fernseh-Sportstudios der 1970er Jahre erinnert. Die Inszenierung des Fußballs wie des »Klassenfeinds« lässt sich darin hervorragend thematisieren, zugleich bildet es den idealen Auftrittshintergrund für schnelle Szenenwechsel, die augenzwinkernd eine ungewöhnliche Ost-West-Geschichte erzählen.« (www.magdeburger-news.de, 20.04.22)


Premiere am 22.04.2022 am Theater Magdeburg