WUTSCHWEIGER
von Jan Sobrie und Raven Ruëll
Bertins Vater sagt, es sei nur vorübergehend: Da beide Eltern ihren Job verloren haben, müssen sie mit dem Jungen das Haus verlassen, in dem sie lebten und ziehen in ein eine düstere Wohngegend. „Willkommen im ‘Ich sitze in der Scheiße‘-Klub“, so begrüßt ihn das Mädchen Sammy vor seinem neuen Zuhause, einem ärmlichen Hochhaus. Sammy ihrerseits erzählt vom Tod ihrer Mutter und dem Arbeitsverlust ihres Vaters. Bertin und Sammy verstehen sich von Anbeginn gut und unterstützen einander, so gut es eben geht. In den beiden von Armut gezeichneten Familien werden die nicht geöffneten Briefe, die nichts als Rechnungen beinhalten, zur täglichen Tortur. „Skiwochen sind Erinnerungen fürs ganze Leben“, heißt es in der Schule und schon beginnen die Vorbereitungen; die Vorfreude in der Klasse wächst. Die beiden müssen zurückbleiben, denn für die Eltern ist die Skiwoche eine unüberwindbare finanzielle Hürde. Für Sammy und Bertin ist klar: „Wir verstehen uns, ohne was zu sagen.“ Und so beschließen die beiden, nicht mehr zu sprechen, durch ihr Schweigen Stärke zu gewinnen.
Regie: Krzysztof Minkowski, Bühne & Kostüme: Konrad Schaller, Dramaturgie: Eva Gerda Binder, Darsteller: Leonie Hassfeld, Emil Schwarz
»Große Gefühle werden im Stück „Wutschweiger“ vorgeführt. Sie machen betroffen und gehen unter die Haut. (…) Theater als Hilfe für einen toleranten und ehrlichen Umgang miteinander, egal ob reich oder arm. Dafür sensibilisiert der Regisseur Krzysztof Minkowski das junge Publikum.« Meininger Tageblatt, 14.01.23
Premiere am 19.01.2023 am Staatstheater Meiningen