PRESSE – WER BLINZELT HAT ANGST VOR DEM TOD

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»Der polnische Regisseur hat in seiner Vita erfolgreiche Inszenierungen in Deutschland und in der Schweiz und war diese Saison zum ersten Mal am Teater Momentum. Er bringt Erneuerung für die dänische Theaterlandschaft – eine Erneuerung, nach der die dänische Theaterbranche sich sehnt, während hier manchmal eine Inszenierung von »Jeppe vom Berge« gemacht wird. Wenn du Knud Romers Schreibstil magst, ist diese Inszenierung ein Muss. Wenn du Geschichteerzählungen magst, ist diese Inszenierung ein Muss. Wenn du Theater magst, das nicht wie das Übliche in Dänemark ist, ist diese Inszenierung ein Muss.«
Morten Hede,

»Diesen wortwahnsinngien Roman von zwei bemerkenswerten Charakteren spielen zu lassen und dabei einen sinnstiftenden Kontext zu erhalten, ist eine theatrale Herausforderung. Aber am Ende gewinnt diese Entscheidung, weil spürbar wird, dass die zwei Schauspieler es schaffen, in die Tiefen der Seelen von Knud Romer und seiner Mutter einzutauchen. Ob es der Wahrheit nahe kommt, weiß nur der Autor. Aber dieser hat den Roman so kraftvoll geschrieben, dass er aus persönlichen Gründen die Premiere nicht erleben wollte.«
Fyens Stifttidende, 4.05.2013

»Littauer und Dalsgaard bauen die Figurengalerie mit festgefrorenem Lächeln, mit Schrecken, Grausen, Verbitterung, Wut, Leere, Furcht, Freude, Liebe, Zärtlichkeit, Feindseligkeit und beharrlicher Siegessicherheit, die sich nicht nur in ihren Blicken, sondern sich auch vibrierend präsent im ganzen Körper zeigt. Manchmal gehen die beiden Schauspieler mit ihrer Körpersprache mit dem Text, manchmal gehen sie gegen den Text. Doch das ganze Stück hindurch gestalten sie ihre Rollen so, als ob sie selbst besessen und vergewaltigt worden wären durch die rassistische Unterdrückung, die Knud Romer erlebte. Die schauspielerischen Leistungen, vor allem Dalsgaards, sind herausragend.«
Aarhus Stiftstidende, 8.05.2013

»Das Stück ist hochaktuell mit der dänischen Kleinkariertheit, dem latenten Kleinrassismus und Ausstossung der Gesellschaft für die, die „raus stechen“. Der polnische Regisseur Krzysztof Minkowski hat an der Theater Schule mit dem verpflichtenden Namen Ernst Busch studiert, sowie der Schauspieler Jonas Littauer. Die Schule wurde von Bertolt Brecht gegründet in der DDR kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Mille Maria Dalsgaard hat auch in Berlin studiert, sowohl Schauspieler als auch Regisseur sind also mit der „doppelten nationalen Identität“ vertraut. Das Stück ist hervorragend in allem. Die Geschichte, die Schauspieler, die Regie, die Inszenierung. Das Ganze. Ein schöner Abend im Teater Momentum. Momentan wird verhandelt ob das Stück demnächst in Kopenhagen zu sehen sein wird.«
Dagbladet Arbejderen, 10.05.2013

»Der preisgekrönte Roman von Knud Romer über die romersche Kindheit als Sohn von einer deutschen Mutter in einem beengenden Nachkriegs Nykøbing Falster bekam, als er erschien, vielerlei Presse und wurde – für dänische Verhältnisse – sehr gut hier und im Ausland verkauft. Der polnische Regisseur Krzysztof Minkowski hätte das Stück naturalistisch mit gefühlsbeladenen Dialogen á Matador (sehr berühmte historische dänische Fernsehserie), aber entscheidet sich stattdessen für den Text und sucht darin die Stringenz für die Inszenierung mittels Aufrufe, Radiotheater und Poetryslam.«
Sommerglaede.dk, 3.05.2013